Lieblingsdirndl

Als ich vor knapp einem Jahr in den Süden Deutschlands gezogen bin, hatte ich mir fest vorgenommen endlich einmal das Oktoberfest live mitzuerleben - also so richtig richtig auf den Wiesn mit einem Maß in der einen Hand, einer fetten Bretzel in der anderen Hand, Lebkuchenherz mit peinlichen Spruch um den Hals, schönem Flechtzopf [den ich nie und nimmer selbst schaffen würde] und natürlich und nicht zu vergessen in einem zauberhaften, eng geschnürten, Boobies-pushenden Dirndl! 

Dank der vergesslichen und übereifrigen Vergangenheits-Miu, hatte ich das mit dem tollen Plan gar nicht mehr auf den Schirm gehabt als ich meine Flüge gebucht habe und nun verpasse ich wieder einmal das Oktoberfest. Das ist gerade dermaßen Meckern auf höchstem Niveau [mimimimiii...], aber ich fand es bisher immer schade die gute Gelegenheit zu verpassen ein Dirndl tragen zu dürfen! Während man in anderen Ländern die traditionellen Trachten noch viel häufiger trägt {das vietnamesische Kleid "Ao Dai" wird beispielsweise als Schuluniform oder sogar zur Hochzeit getragen oder eigentlich zu jedem Fest und in den verschiedensten Farben und Schnitten}, macht man das in Deutschland kaum [naja, genau genommen ist'n Dirndl auch ein bayrischen und österreichisches Trachtenkleid, aber ich nehm es hier mal nicht so eng *hust*].


Lieblingsdirndl
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Was ich an einem Dirndl so schön finde ist, dass er klassisch-elegant-feminin ausschaut und gleichzeitig praktisch-tough wirkt - so wie ich mir die deutsche Frau halt auch vorstelle:

Hübsch, aber weiß wie man richtig anpackt!



Aber als mini-kleines Trostpflaster kann ich für dieses Jahr zumindest sagen, dass ich zum ersten Mal ein Dirndl angezogen habe! Als ich Ende April meine beste Freundin in München besucht habe, sind wir aus Spaß in ein Geschäft für die traditionellen Kleider gegangen und ich hab ganz sneaky sogar ein paar Bilder in der Umkleidekabine gemacht [darf man eigentlich nicht *hust*].

Ich hab mich so richtig in die Farbkombination verliebt und mir fest vorgenommen für das erste Mal Oktoberfest genau das Kleid zu kaufen - naja oder ein so Ähnliches *höhö*. Ich finde bei Dirndl gibt es so eine große Auswahl von Bunt, Kitschig und Auffallend bis hin zum richtig Glamourösen. Allein schon bei Peek & Cloppenburg Düsseldorf habe ich viele schöne Varianten gesehen und ich weiß gar nicht so recht mit welchem Modell in die Dirndl-Welt einsteigen soll - besonders weil man schon ein kleines Sümmchen in DAS deutsche Trachtenkleid investiert.


Habt ihr ein Dirndl daheim?
Für was für eine Farbe habt ihr euch entschieden
bzw. geht das Kleid eher in Richtung elegant oder farbenfroh?

Und noch viel wichtiger: Wart ihr schon mal auf dem Oktoberfest?




Hello from the other side!

Puh, wo fängt man da wieder an?

Das neue Blogdesign sollte mich eigentlich dazu motivieren wieder regelmäßig anzufangen zu bloggen und dann war ich plötzlich weg. Plötzlich waren da die letzten Prüfungsleistungen [die ich natürlich alle auf den letzten Drücker erledigen musste], die vielen Punkte auf meiner "Sommersemester-Liste" [die ich schaffen wollte, da ich nur ein Sommersemester am Bodensee verbringe] und plötzlich war ich auch schon auf meiner großen Reise.

Und das bin ich immer noch.

Nach meiner Indienreise juckte es mich noch viel zu sehr, als das ich für dieses Jahr meine Füße hätte ruhen lassen können. Und jetzt bin ich schon seit knapp sieben Wochen unterwegs - den ersten Monat habe ich bei meiner Familie in Vietnam verbracht und habe mit ihnen unglaublich schöne Kurztrips an die traumhaftesten Strände Vietnams und nach Kambodscha gemacht [...Berichte folgen später :D]
Für mich hat eine Reise nach Vietnam immer "nur" Familienbesuch bedeutet, aber mir ist dieses Mal erst aufgefallen, wie viel ich mich in der Zeit mit meiner eigenen Identität zwischen zwei Kulturen und Mentalitäten bewusst und unbewusst auseinandergesetzt habe. Wie viel ich mit meiner Familie verbinde bzw. wie viele ähnliche Eigenarten wir aufweisen, obwohl wir tausende Kilometer voneinander entfernt unseren Alltag finden. Aber ich habe mir auch stets die Frage gestellt, ob ich so wie ich aufgewachsen bin jemals in Vietnam leben könnte - vielleicht habe ich für mich selbst andere Wert im Leben gesetzt, aber auch ein anderes Bedürfnis für den Alltag entwickelt.

Ich liebe Vietnam für sein geordnetes Chaos, für das immer-währende bunte Nachtleben in Saigon und für das ständige Gefühl der "Bewegung". Aber auf der anderen Seite brauche ich auch hin und wieder einen Moment der Auszeit, des "Zur-Ruhe-Kommens" und einfach mal so viel Ruhe zu haben, dass man seinen eigenen Gedanken zuhören kann.

So erlebte ich vor ein paar Wochen einen kleinen Schock als ich in Brisbane gelandet bin - direkt aus dem Trubel Vietnams rausgerissen und rein in das gelassene und entspannte Leben in Australien. Aber ein durchaus positiver und willkommener Schock.

Der zweite große Teil meiner Reise in Australien war nie als "Urlaub" gedacht und für diese Entscheidung bin auch jetzt, wo ich mich mittendrin befinde, unheimlich dankbar. Denn hauptsächlich bin ich eigentlich hier um meine Freunde zu besuchen, die aus Deutschland ausgewandert sind - und mit ihnen kann ich den "australischen Alltag" erleben und trotzdem die wichtigsten Sightseeing-Spots abklappern.

Und das Wichtigste für mich während meiner Zeit in Australien ist, dass ich endlich Zeit und Abstand aus dem Alltag in Deutschland habe und mir ganz ungezwungen Zeit für mich nehmen kann. In den letzten Monaten ist viel passiert und auch wenn ich so ziemlich wieder zu meinem "alten Selbst" wiedergefunden habe [ganz melodramatisch hier], ist es ganz gut mal etwas Leerlauf zu haben und von der Ferne einen Blick auf die vergangene Zeit zurückwerfen kann [uff, klingt n bisschen so als hätte ich die letzten Tage die Nase wieder viel zu lang in Belletristik-Romane gesteckt *hust*].


Und Zeit für den Blog scheine ich auch noch zusammenkratzen zu können *höhö*

Was habt ihr eigentlich am liebsten?
Ständiger Trubel um euch herum - so richtig Großstadtmäßig -
oder liebt ihr die Ruhe?