Kreativ bleiben im Alltag

Seit meiner Kindheit bastel und werkel ich gerne vor mich hin. Während meines Bachelorstudiums konnte ich mir immer wieder die Zeit nehmen um zu Malen, zu Basteln und zu Dekorieren - wodurch die Sparte "DIY" auch zu einem festen Bestandteil meines Blogs wurde. 

Zu meinem 21. Geburtstag wünschte ich mir eine Nähmaschine und brachte es mir selbst durch Ausprobieren und Youtube-Videos bei. Mit der Bachelorarbeit vor knapp zwei Jahren ging dann alles bergab: Neben zwei Jobs, dem Recherchieren und Schreib, ein bisschen Sport und einem minimalen Sozialleben hatte ich gar keine Zeit mehr dafür. Danach habe ich es komplett schleifen lassen. 

Seit dem ich das Praktikum in Düsseldorf habe, fehlte mir nach der Arbeit ein "kopffreier" Ausgleich - obwohl ich es mittlerweile wirklich liebe Sport zu treiben, fehlte mir was für den "Geist". Obwohl mir das Schreiben und Fotografieren für den Blog dabei sehr gut hilft, brauchte ich gleichzeitig etwas "Bildschirmloses", um die achten Stunden vorm Computer und die restliche Daddelzeit während der Zugfahrt auszugleichen. 

Also entschloss ich mich an einem Samstagfrüh loszuziehen und ein bisschen Material zu kaufen, und seitdem male, schreibe und zeichne ich nach der Arbeit regelmäßig. 

Daher wollte ich Euch heute von meinen kleinen Kniffen erzählen, wie ich es die vergangenen Wochen geschafft habe im Alltag kreativ zu bleiben, nicht aufzugeben und immer wieder eine kleine kreative Auszeit zu finden. 

Kreative Ecke

Mir hat es am Anfang wirklich viel geholfen, dass ich meine Utensilien einfach bereits bereitstehen hatte. Obwohl ich momentan noch bei meinen Eltern wohne und eigentlich kein eigenes Zimmer habe, habe ich einfach in der Küche einen Block, Aquarellfarbe, Pinsel und bunte Stifte vorbereitet.

Sobald ich mit dem Abendessen fertig war, musste ich automatisch in die Ecke schauen und habe mir oft gedacht "Hm.. warum eigentlich nicht?"

Dadurch, dass alles zum "Greifen nah" war und ich mir nicht extra die Mühe zu machen um alles rauszusuchen und zu planen, war ich viel eher dazu geneigt tatsächlich was zu malen. 

Abgucken ist erlaubt

Gerade wenn es um kreatives Austoben geht möchte man natürlich am liebsten nur "Eigenes" kreieren: Bisher nie dagewesenes, spektakulär und außergewöhnlich. 

Aber seien wir mal ehrlich, besonders in Zeiten der weltweiten Vernetzung wird man nicht unbedingt mit jedem Bild das Rad neu erfinden und das ist auch nichts schlechtes! Man kann so viel von dem lernen, was andere bereits ausprobiert haben - besonders ganz am Anfang muss man sich noch Rantasten, die Techniken kennenlernen und seine eigenen Fähigkeiten austesten. 

Ich habe bei meinen ersten Aquarellzeichnungen mich noch durch verschiedene Youtube-Videos geklickt, hier und da Unterschiedliches nachgemalt bis ich gemerkt habe, dass mich der Stil von Jay Lee am besten gefällt und auch liegt. 

Pinterest, Instagram und Google Bilder bieten viele Inspirationsquellen und man hat immer noch die Möglichkeit seinen eigenen Twist einzuarbeiten. 

Fehler sind erwünscht

Ich bin jemand, der vor dem Werkeln immer bereits eine genaue Vorstellung davon hat wie ein Bild am Ende auszusehen hat - und bin dann aber leider auch schnell enttäuscht wenn es mal nicht so klappt wie gewünscht. 

Und das ist das Besondere an Aquarell-Zeichnungen: Man muss flexibel arbeiten und kann immer wieder etwas hinzufügen, etwas irgendwie korrigieren oder neu verarbeiten. Wasser ist oftmals unvorhersehbar und man muss einfach schauen was passiert. 

Go with the flow

Und aus Fehlern kann man immer Lernen - wenn es das erste Mal nicht klappt, dann halt nochmal. Gerade beim Malen ist man so frei und kann sich nur verbessern wenn man es auch überhaupt versucht. 

Links habe ich die Luftballons durch das Wasser nicht klar voneinander getrennt, wodurch die Farben ineinander gelaufen sind. Beim zweiten Versuch habe ich einen "Trockenrand" gelassen, sodass die Farben reiner bleiben konnten.

Die Federn fand ich richtig schön und wollte mit einem Zitat das Bild irgendwie noch verstärken. Blöd nur, dass ich nicht dran gedacht habe mit einem Bleistift vorzuschreiben oder zumindest Orientierungslinien zu zeichnen. Lesson learned!


No need of fancy shit

Am Anfang habe ich mir auch gedacht, dass ich als Beginner fürs Lettering oder auch fürs Aquarellmalen das Teuerste, Beste und Idealste haben musste um überhaupt was Schönes zu Schaffen. Aber als arme Praktikantin und blutige Anfängerin wollte ich dann doch nicht Geld aus dem Fenstern werfen, weil ich noch nicht mal wusste ob ich diese Begeisterung sich auch tatsächlich anhält. 

Mein Aquarellmalkasten hat gerade mal 10€ gekostet und ich habe zunächst ganz alte Schulpinsel aus irgendwelchen Kisten herausgefischt, bevor ich mir dann neue günstige Pinsel bei Nanu Nana gekauft habe. Fürs Lettering habe ich für den Anfang auch einfach nur mit Stabilo Fine Linern gearbeitet, die ich sowieso zum Schreiben nutze. 

Kleine Schritte gehen und bei "Meilensteilen" sich erst mit einer Ergänzung belohnen! 

Ich habe von STABILO die wunderschönen ORIGINAL BOSS Marker, Pen 68 Filzstifte und Pen 88 Fineliner in den Pastellfarben zugeschickt bekommen und ich liebe diese zarten Farben einfach unglaublich! Wie ihr wisst bin ich schon immer ein Notizbuch-Mensch gewesen und mit den hübschen Farben hatte ich noch mehr Lust mich ans Lettering zu wagen! 

Challenge it!

Eigentlich ähnlich wie das Abgucken, aber dieses Mal ist es mit Intention gemeint. Also nicht nur, dass man sich inspirieren lässt sondern sich Bücher, Blogs sucht, die neue Themen, Techniken erklären oder schaut Euch E-Learning Kurse an! 

Ich habe am Anfang beispielsweise immer nur zuerst mit Aquarell gemalt und dann erst mit einem schwarzen Fine Liner Details und Konturen hinzugefügt. Durch den "Happy Bird"-Kurs von Clarissa Hagenmeyer haben ich es nach sechs Wochen zum ersten Mal andersherum ausprobiert und war total happy über das Ergebnis! 

Ich war richtig begeistert, weil es sonst etwas mühsam wurde mit dem schwarzen Stift über die getrocknete Farbe zu gehen, aber mit der Kontur zuerst zu spielen erschloss sich mir neue Möglichkeiten. 

Seit der Suche nach Inspirationen und guten Tutorials bin ich auch auf Frau Hölle gestoßen [Jaja... so Jahre hinter allem *hust*], und habe mir jetzt für den Juni fest vorgenommen bei der #letterattackchallenge von ihr teilzunehmen um motiviert zu bleiben meine "Letteringkünste" auszupfeilen. 

Zum Muttertag habe ich mich auch an mein aller-aller-erstes Letteringmotiv versucht und mich von Frau Hölle durch das Live-Video mit Stabilo führen lassen. Leider war ich am Ende noch nicht zu 100% zufrieden, sodass ich es meiner Mama doch nicht gegeben habe *hust*

Für mich ist das Malen mit Aquarellfarbe und das Handlettering zu einem entspannenden Ausgleich am Abend geworden. Selbst wenn ich mir nur 20 Minuten Zeit nehme, fühlt es sich unheimlich gut an am Tag noch etwas für mich geschaffen zu haben - ohne unbedingt ein bestimmtes Ziel erreichen zu müssen. 

Und das Wichtigste ist wirklich dabei einfach Spaß zu haben und einfach loszulegen! 

Denn besonders das Unperfekte machen solche Werke aus!

Als ich die Fotos für diesen Beitrag geschossen habe, war ich erstaunt darüber was ich in der Zeit alles schon fabriziert habe und ich meine, eine kleine Verbesserung zu erkennen! 


Ich hoffe ich kann Euch ein bisschen dazu motivieren, selbst die Pinsel und Stifte zu schwingen!
Ganz ehrlich, ich bin wirklich die begabteste Nudel, aber Hauptsache es macht Spaß!











*Die Stifte von Stabilo wurden mir kosten- und bedingungsfrei zur Verfügung gestellt. Dies hat wie immer keinen Einfluss auf meine persönliche Meinung. 

14 Kommentare:

  1. Wow da hast du ja tolle Dinge gezeichnet.
    Ich bin da leider nicht so begabt.

    Lg Jasmin

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  2. Was für tolle Ideen liebe Miu, deine Malerein sind echt total süß !

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  3. Das ist so wahr! Jedes Mal, wenn ich mir denke "Ich habe da diese eine Idee und das will ich machen, aber es muss dann auch perfekt werden", fange ich gar nicht erst mit irgendwas an. Wenn ich aber einfach nur so drauf los lege, habe ich meistens nicht nur ganz schön viel Spaß, sondern auch echt schöne Ergebnisse. Also, ähnlich wie's dir hier geht :)
    Liebe Grüße
    Maren

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  4. Deine Werke sind klasse! Ich bin total unkreativ, aber ich habe deine Sachen schon auf Instagram gesehen und dachte sofort: awww wie süß! Gerne mehr davon :-*

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  5. Du hast echt Talent! Ich habe früher auch sehr viel und gerne gezeichnet, ist aber leider mit den Jahren völlig auf der Strecke geblieben.

    Liebst,
    Andrea

    www.andysparkles.de

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  6. Ein toller Post (: ich bin absolut verliebt in deine Eule :D

    Liebe Grüße,
    Jenny
    http://imaginary-lights.net

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  7. Wow du hast echt Talent. Ich habe als ich jünger war auch total viel gemalt, mit den Jahren ging es mir aber wie dir & ich hab es irgendwann vollständig aufgehört. Mal schauen ob ich mit deinen Tipps wieder ein bisschen reinkommen kann. xxx

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  8. Oh wow, der Post war echt inspirierend :) Ich finde du kannst toll zeichnen und es macht richtig Spaß sich die Sachen anzuschauen. Ich habe auch oft Lust mal wieder etwas Kreatives ganz ohne PC zu machen. Sollte ich endlich mal realisieren :D

    Liebe Grüße,
    Kiamisu

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  9. Ich liebe deine Zeichnungen! *_*

    Ein kreativer Ausgleich ist sooo wichtig, gerade heutzutage, wo man die meiste Zeit tatsächlich im Büro und irgendwie am Rechner verbringt. Ich habe früher sehr viel gezeichnet und gemalt, und manchmal vermisse ich das ein bisschen. Aber wie sagt man so schön? Ich kann mich nicht vierteilen ;)

    Mein kreativer Ausgleich ist seit Jahren das Schreiben. Das heißt, Geschichten geschrieben habe ich auch schon seit ich schreiben gelernt habe, aber seit 2013 (oder war es 2014?) klöppele ich an meiner Romanreihe, was natürlich dezent (haha) andere Ausmaße hat als Kurzgeschichten. Ich versuche momentan das Zeichnen und Schreiben ein bisschen zusammenzubringen, indem ich bestimmte Dinge (Locations, Schmuckstücke, usw.) in mein Notizbuch skizziere. Wenn man jahrelang "pausiert", merkt man erstmal, wie sehr man aus der Übung kommt!

    Aber wie sagte Bob Ross so schön: There are no mistakes, just happy accidents.

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  10. Ich bin sehr beeindruckt! Und natürlich - abgucken ja! Du hast einfach zauberhaft gezeichnet!
    Liebe Grüße,
    Alex.

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  11. Hallo Liebes <3
    Ich bin total begeistert von deinen schönen Werken! Du bist super talentiert, Respekt <3

    Sonnige Grüße,
    Ivy <3

    Ivy & Ella

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  12. Tolle Kunst Süsse. Ich habe leider dafür überhaupt kein Händchen.

    Liebste Grüße
    Caroline | www.modesalat.com

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  13. ach wie schön! Ich wünschte, ich könnte auch irgendwie zeichnen, aber in dem Bereich bin ich soooo unbegabt :(

    Liebe Grüße
    Caro

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