5 random things in Seoul I will miss...

Seit Mitte August [mit einer "kurzen" Unterbrechung von 9 Wochen] bin ich nun schon in Seoul und meine Zeit hier nähert sich so langsam dem Ende zu. Mein Flug zurück nach Deutschland Ende Juli ist bereits gebucht und dadurch, dass mir nicht mehr so viel Zeit bleibt, werden mir besonders die verschiedenen Dinge im koreanischen Alltag bewusst, die ich definitiv vermissen werde. 

Nach meinem Beitrag zu den fünf Dingen, die man unbedingt in Vietnam ausprobieren sollte, habe ich hier nun eine Auflistung von 5 Dingen in Seoul, die ich definitiv vermissen werde: 

Wasserspender auf dem Flur | Wasserspender in der Mensa
1. Wasser! 
Es gibt so gut wie überall Wasser für umsonst - gerade in öffentlichen Einrichtungen wie bei uns in der Universität findet man auf jedem Stockwerk mindestens zwei Wasserspender. Gerade praktisch, da man hier in Südkorea aufgrund des Chlorgehalts besser nicht aus dem Wasserhahn trinken sollte. Im Winter gibt es sogar heißes Wasser - besonders gut geeignet für Tee! 

Und in Cafés gibt es meist mehrere "Service Points" an denen man sich Zucker, Servietten, Strohhalm, etc. holen kann und dort stehen dann auch immer ein Wasserkrug und Becher bereit. [Kennt ihr das, wenn man durstig in ein Café reingeht und eigentlich Lust auf ein Frappé hat, aber vorher noch den Durst stillen müsste und man sich dann für etwas Durstlöschendes entscheidet? Kann hier nicht passieren... *höhö*] Oder auch in Restaurants gehört Wasser zum Service dazu und man ist nicht verpflichtet ein weiteres Getränk zu bestellen! 

Wo wir dann auch schon beim nächsten Punkt wären... 

2. Auswärts essen gehen
Neben dem kostenlosen Wasser und der nicht vorhandenen Pflicht ein Getränk zusätzlich zu dem Essen zu bestellen, gibt es in den meisten Restaurants {kommt natürlich auch auf die Gerichte an und ob man nun Asiatisch oder Westlich essen geht...} viele Beilagen zu den Hauptgerichten dazu. Das Mindeste, was man immer bekommt ist Kimchi  김치 mit Danmuji  단무지 [eingelegter Rettich, der gelb ist und süß-säuerlich schmeckt]. Manchmal gibt es aber noch eine Suppe dazu und bei Fleischgerichten, wie z.B. bei Donkatsu 돈까스, kann man oft Nachschlag von Reis und Salat bekommen... so viel man möchte. 

Zudem kommt noch hinzu, dass man beim Bezahlen kein Trinkgeld hinterlassen muss und soll {ich habe irgendwo mal gelesen, dass dies auch als Beleidigung aufgefasst werden kann? Bin mir da aber nicht sicher}, außer natürlich an der Kasse ist ein Trinkgeldschweinchen. 

Das heißt, dass wenn man in Seoul auswärts essen geht, sich nicht nur das Geld für die Getränke spart, sondern auch die 10% in sein eigenes Schweinchen tun darf. Und da es im Allgemeinen in Korea günstiger ist als in Deutschland auswärts zu essen {Preise liegen zwischen 4.000-7.000Won - also 3,50-5€ durchschnittlich}, ist es hier manchmal günstiger essen zu gehen anstatt selbst zu kochen. 

3. Convenience Stores 
Bleiben wir bei dem Thema "Essen" - in Seoul findet man an jeder Ecke mindestens zwei von den Convenience Stores. Die bekanntesten Ketten sind hier wohl 7Eleven, GS25, CU oder MiniStop. 

Convenience Stores sind so ähnlich wie bei uns in Deutschland die Kioske {musste gerade bei Google nach de Mehrzahl von "Kiosk" suchen *höhö*} - nur sind sie im Vergleich zum Supermarkt nicht deutlich teurer, sondern vergleichbar; es gibt keine Zeitschriften, dafür aber viel "Frischeres", wie z.B. Onigiri, Kimbab, Sandwiches oder auch Bananen, Äpfel und Joghurts, so wie auch Instant-Gerichte, die man nach dem Kauf direkt vor Ort in der Mikrowelle aufwärmen oder mithilfe des vorhandenen heißen Wasserspenders kochen kann {Ramyeon, Hamburger, Würstchen oder komplette Mahlzeiten mit Reis und Fleisch}

Ich glaube die ersten Wochen hier habe ich fast ausschließlich vom Convenient Store gelebt und bin noch nicht mal zum Supermarkt gegangen, denn das praktische daran ist, dass man rund um die Uhr "frisches Essen" bekommen kann. 

Und da wären wir auch schon bei dem Thema "Öffnungszeiten"...
[Ich habe es heute aber auch mit den Weiterleitungen *höhö*]


Sinchon by night! 
4. Öffnungszeiten in Seoul
Ich hatte auch schon vorher den Eindruck gehabt, aber ich finde gerade die Öffnungszeiten in Seoul bestätigen, dass die koreanische Gesellschaft sehr "jung geblieben" ist. Denn die meisten Geschäfte wie Drogerien, Kaufhäuser, etc. öffnen um 10:30Uhr und schließen meist gegen 22Uhr - natürlich je nachdem ob es Wochentag oder Wochenende ist nochmal etwas anders. Das Gleiche gilt für viele Cafés, Restaurants und auch die Food-Stalls entlang der Einkaufsstraßen, die erst gegen 11Uhr Vormittag ihre Stände vorbereiten. Auch an Sonn- und Feiertagen haben 70-80% aller Geschäfte geöffnet [außer an den wichtigen Feiertagen Lunar New Year und das Midautumn-Festival] und man kann seine freien Tage mit Bummeln verbringen.

Mir gefällt es besonders gut, da mir der Tag dadurch länger erscheint und man viel mehr auch wochentags unternimmt. Aber das geht natürlich nur so lange man sich um keine eigene Familie kümmern muss und nach der Uni oder nach der Arbeit den Abend mit seinen Freunden ausklingen lassen möchte, aber natürlich auch praktisch wenn man Abends noch den Einkauf erledigen möchte. 

5. Schamlos fotografieren
Hört sich etwas ulkig an, aber ich denke besonders daran werde ich mich umgewöhnen müssen, sobald ich wieder in Deutschland bin. Denn hier kann man einfach schamlos losfotografieren in Momenten, wo ich mich in Deutschland doch etwas "beäugt" fühlen würde: Das Essen im Restaurant oder die alltäglichen Momente wie z.B. im Café, im Kino {vor dem Film natürlich}, in der Bar oder einfach so. Für mich ist es natürlich praktisch, da ich gerne die einfachen Momente auf Fotos festhalte und mich nicht irgendwie dafür schämen muss *höhö* 

Obwohl ich ehrlich zugeben muss, dass die Foto-Kultur hier schon Maße annimmt, die selbst für mich etwas zu viel sind: Freunde, die in Café am Tisch zusammensitzen und nicht miteinander kommunizieren, sondern stattdessen lieber Selfies schießen {wirklich. jeder für sich. alleine. und manchmal sogar 10 Bilder direkt hintereinander geknippst.} oder auch junge Kerle, die in der U-Bahn Station einfach mal von sich alleine ein Bild schießen. 

Ich finde es interessant und ungewöhnlich zugleich, aber für mich natürlich auch gut wenn mich niemand anstarrt, wenn ich ab und an mal ein Selfie schieße {obwohl ich mich das bisher nur in aller Öffentlichkeit 2-3x getraut habe, weil es mir doch ziemlich doof vorkam :D} 


Aussicht von unserem Dach aus
Es hört sich natürlich alles so an, als würde ich an Seoul nur Positives sehen, aber es gibt auch Dinge, die ich definitiv nicht vermissen werde und weswegen ich mich schon total auf Deutschland freue.

Hättet ihr vielleicht Interesse an der einer negativen Liste? *höhö* 

Für mich nun schon das zweite {je nachdem ob man die Unterbrechung auch mitberechnet, dan auch schon das dritte} Mal in Seoul ist und ich könnte es mir definitiv vorstellen nach dem Bachelor oder dem Master nochmal hierhin zu reisen {oder vielleicht auch wieder über einen längeren Zeitraum zu leben}. Ich fühle mich hier wirklich wohl und mir gefällt der koreanische Lifestyle, die Kombination aus Modernität und Tradition sehr gut, auch wenn es für mich persönlich nichts für die Ewigkeit wäre. 


Nach meiner ersten Reise nach Südkorea habe ich von 
einigen allgemeineren kulturellen Punkten berichtet, die ihr >>HIER lesen könnt! ^-^// 

Der Sommer steht schon Hausflur, ganz kurz vor der Tür
- geht es für euch irgendwohin?
Reist ihr am liebsten um zu entspannen, zu entdecken oder um zu feiern? 

14 Kommentare:

  1. oh wie toll echt! also längere öffnungszeiten und das günstigere essen + natürlich der kostenlose wasserspender wären schon mal nen super anfang für deutschland :-D manchmal geh ich zum essen und zahl für eine person schon alleine 20 euro.. je nachdem was ich möchte.. :-( ich würd sau gern mal das koreanische essen probieren :-)

    xoxo, L.
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    LiyahGoesHollywood.blogspot.com

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  2. Ein wunderbarer und interessanter Bericht! Vielen Dank dafür! Ich möchte unbedingt mal nach Seoul/Südkorea und bin um jede Information dankbar. Schmunzeln musste ich definitiv über Punkt 5! Und ja, ich wäre auch sehr an einer "Negativ-Liste" interessiert ;)

    Liebste Grüße

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  3. Das sind richtig gute Punkte :D Und yep, gerne eine Negativliste :)

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  4. Ein schöner Bericht! Danke :-)
    Wasserspender gibts ja ganz selten mal auch hier, sogar mal in einem dm oder so, aber warmes Wasser im Winter, wow. Die Restaurantpreise sind natürlich auch gut :-P
    Ja, die Negativliste fandewich auch interessant.

    LG! :-)

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  5. Sorry für die mutierte Rechtschreibung! O_o
    "fände ich" war gemeint :-P

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  6. Total tolle Übersicht, finde ich! Danke dafür :) aber jetzt hab ich wieder Fernweh, verdammt! Seit Jahren habe ich vor, wieder nach Thailand oder Nepal zu reisen, aber Korea und Japan hab ich auch schon als Reiseziel überlegt... hach... eine Liste der nicht-so-schönen Dinge würde mich auf jeden Fall auch interessieren! Vielleicht geht mein schreckliches Fernweh dann ja ein bisschen weg :P
    alles liebe ~
    maisy

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  7. Hach das klingt alles sooo toll! Wär das toll, wenn das Essen in Deutschland so günstig wäre :D

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  8. Was für ein schöner Bericht!
    Deine Art, zu schreiben, kommt so wahnsinnig sympathisch rüber!! Ich lese total gerne bei dir! :)

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  9. Dein Post erinnert mich ungemein an meine Zeit in Japan... und dann kriege ich Fernweh und will so schnell wie möglich wieder dort hin zurück.
    Buhuu... andererseits macht es mich auch unheimlich neugierig, selbst endlich mal nach Seoul/Korea zu kommen.
    Wenn es nicht so teuer wäre, würde ich wohl die ganze Zeit nur durch die Weltgeschichte reisen... hahaha

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  10. Schöner Bericht :) als ich nach D kam, war ich auch gewohnt, dass Supermärkte 24/7 aufhaben, und das war schon komisch an einem So oder spät abends nicht mal eben einkaufen zu können ^^
    Eine Negativliste wäre interessant oder auch eine "Worauf freue ich mich am meisten, wenn ich wieder in Deutschland bin"-Liste. (von Familie&Freunden abgesehen, das ist schon klar :D)

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  11. Bin gerade überrascht, denn Punkt 3 bis 5 ist identisch zu HongKong :))) !

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  12. Woah die Liste macht extrem Fernweh und ist sehr interessant zu lesen. Mich würde die Negativliste aber auch reizen, allein um zu wissen und sich in Erinnerung zu rufen, dass hier durchaus nicht alles so schlecht ist, wie viele manchmal meinen.

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  13. Oh Gott, das sind so ziemlich genau die Sachen, die ich nach einem Jahr Japan auch total vermisse, kann dich da voll verstehen!
    Vor allem für einen Convenience Store würde ich echt töten. Die Dinger sind so ultra praktisch!
    Negativliste fände ich auch interessant, kann mir denken, dass es da auch einiges gibt ^.~

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