Worte der Vergangenheit | Gedankenstrudel

"Ein kleiner Gruß aus der Vergangenheit von der Verwirrten, der Abenteuerlustigen, von der, die bereit ist das Leben an den Hörnern anzupacken und selbst zu dirigieren. 

Egal wie du dich entschieden hast, ich hoffe du bist zufrieden, fühlst dich leicht und bereust nichts. 
Denke an die Zeit in Indien mit einem Lächeln zurück. Lerne. Begreife. Und gehe voran. 

Du lebst nur dieses eine Leben - lebe glücklich und bereue nichts. 

Fehler sind ein Teil deines Lebens und machen Macken rein, die dich besonders auszeichnen. Bleibe dir selbst treu, auch wenn es heißt dich verändern zu müssen. 

Sei mutig und wage es. 

Vergisst nicht wer du hier warst und wie sehr du dich selbst mochtest."

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Vor einigen Jahren habe ich mir etwas angewöhnt, wovon ich bisher noch keiner Seele etwas erzählt habe:
Ich schicke auf meinen Reisen einen persönlichen Gruß an mein Zukunfts-Ich

Es hat einen irgendwie recht einfachen, aber auch sehr kitschigen Grund {ich verziehe beim Tippen ja schon selbst ein wenig das Gesicht...}: Wenn ich durch unbekannte Gassen umherwandere, mich von all den bunten Eindrücken treiben lasse, neue Menschen und Kulturen kennen lerne oder für mich unaussprechbare Gerichte ausprobiere, bin ich einfach mehr die Miu, die ich am liebsten mag

Und an sie möchte ich mich selbst erinnern. 

Ich werfe die Postkarte relativ am Ende der Reise in den Briefkasten und meist halte ich sie 2-3 Wochen wieder in Deutschland in den Händen, genau dann wenn ich mich mit vollem Schwung wieder in den Alltag geworfen habe. Obwohl ich dann in etwa immer noch weiß, was ich geschrieben habe, ist es was ganz anderes die Worte der Vergangenheits-Miu zu lesen und mich daran zu erinnern wo ich die Karte geschrieben habe, wie ich mich dabei gefühlt habe und wer ich in dem Moment war.

"You get a strange feeling when you leave a place. Like you will not only miss the place, 

the moment and the people, but you will miss the person you are at this time and place."


In den letzten paar Wochen hat sich bei mir ein absolutes Tief eingeschlichen, aus dem ich mich wieder und wieder raus zu buddeln versuche. Ich bin eigentlich ein positiver und optimistischer Mensch und überzeugtes Steh-Auf-Männchen - nur ähnelte ich in letzter Zeit eher einem Kartoffelsack [einmal umgekippt und bleibt liegen] und war umso dankbarer für die Worte, die ich mir aus Goa schickte.

Mumbai Nationalpark | Februar 2016
Im Moment schweben viele Fragezeichen in meinem Kopf herum und auch wenn ich es rational selbst einsehe, dass ich mich immer auf höchstem Niveau beschwere, sagt mir mein schweres Gefühl in der Magengegend und die plötzlich starke Anziehungskraft, die mich am liebsten in die horizontale Lage drängt, etwas ganz anderes. 

Eine gute Freundin hat mir einmal gesagt, dass ich absolut keinen Filter für meine Gefühle und meine Stimmungen habe und dass man an meinem Gesicht jeden Gedanken ablesen kann. Irgendwie habe ich es damals als Kompliment aufgefasst, momentan bedeutet es für mich nur in Bewegung zu bleiben und nicht so viel Zeit zum Nachdenken zu haben.


Manchmal weiß man einfach nicht besser.

Aber das, was ich weiß ist, dass sich zwei virtuelle Flugtickets meinem Email-Postfach befinden und ich Ende diesen Sommers persönliche Grüße aus Vietnam und Australien aus dem Briefkasten fischen werde.



#TeamAntiKartoffelsack

4 Kommentare:

  1. Sehr sehr cooler Artikel! :) Kann mich da in sehr vielen Dingen wieder finden... Danke dir, dass du deine Gedanken mit uns geteilt hast! (und für den Lacher mit dem Hashtag #TeamAntiKartoffelsack) :D

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  2. Ich finde das ist eine wirklich gute Idee um sich an das Abenteuer zu erinnern, ich könnte ja dieses Jahr damit anfangen xD
    Ich fliege diesen Sommer auch nach Vietnam (und nach Südkorea) *-* und ich hoffe, dass du noch einige Beiträge über deine Ziele im Urlaub, deine Tipps und weiteres schreibst. :)

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  3. Was für eine süße Idee. Mir geht es auch immer so, dass ich auf Reisen irgendwie am glücklichsten bin. Da ist das wirklich eine schöne Idee, dieses Gefühl noch ein bisschen mit in den Alltag zu tragen...

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  4. Du bist nicht allein! ;) Tatsächlich habe ich mir das auch angewöhnt, mir selbst Postkarten aus dem Urlaub zu schicken. Das ist wirklich was super tolles! Eine dieser Karten habe ich auf Arbeit auf meinem Schreibtisch immer sichtbar. Ich schreibe mir zwar keine langen Texte, meist nur eine handvoll Wörter, aber es ist etwas soooo persönliches das ein Blick auf so eine Kare mich immer "erdet".
    Viele Grüße
    nossy

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